Multivibratoren mit logischen Gattern

Voraussetzung zum Verständnis dieses Kapitels sind Aussagenlogik und die logischen Grundschaltungen.

Sehen wir uns nochmals den bistabilen Multivibrator an und vergleichen ihn dann mit der darauf folgenden Schaltung aus NAND-Gattern.



Wir betrachten die Funktionstabelle.

  1. E1 werde über den Taster 1 mit der Lowschiene (0V) verbunden: Nachträglich wird E1 dann ebenfalls auf L gelegt (+5V) (2. Zeile der Tabelle).

    E1 E2 A1 A2
    0 L L 0
    L L L 0

    Der Wert A1=L bleibt erhalten, da der bereits durchgeschaltete Transistor dem anderen Transistor den Steuerstrom entzieht.

  2. E2 werde über den Taster 2 mit der Lowschiene (0V) verbunden: Nachträglich wird E2 dann ebenfalls auf L gelegt (+5V) (2. Zeile der Tabelle).

    E1 E2 A1 A2
    L 0 0 L
    L L 0 L

    Der Wert A1=0 bleibt erhalten.

  3. Außerdem haben A1 und A2 verschiedene Spannungszustände, es sei denn E1 und E2 sind beide mit der Lowschiene verbunden (gleichzeitiges Drücken und Festhalten beider Taster, kein Transistor hat Steuerstrom).
Nun untersuchen wir, ob die ff. Schaltung aus NAND-Gattern ebenso funktioniert:

Tabelle 2 - Zeile 1:



E1 E2
L 0

Daraus folgt dann:



Die erste Zeile ist also identisch.

Tabelle 2 - Zeile 2:

Legt man jetzt nachträglich E2 auf L, so kann man nicht zeigen, dass A1=0 erhalten bleibt, man muss also den Aufbau der Schaltung mit Transistoren untersuchen:



Sehen wir uns nochmals die 2. Tabelle an:

E1 E2 A1 A2
L 0 O L
L L O L

Auch wenn nachträglich E1 auf L gelegt wird, bleibt A1=0 erhalten, da T1 und T2 den Steuerstrom für T3 entziehen. T4 kann also auch nicht durchschalten.
Somit kann auch Zeile 2 der 2. Tabelle begründet werden.

Tabelle 1 - beide Zeilen:

E1 E2 A1 A2
0 L L 0
L L L 0

Wieder bleibt der Zustand von A1=L erhalten, denn T3 und T3 entziehen T2 weiterhin den Steuerstrom.

Zusammenfassung:

Der BISTABILE MULTIVIBRATOR bzw. die entsprechende Schaltung mit NAND-Gattern haben in Bezug auf das Speichern der Informationsmenge 1 Bit dieselbe Wirkungsweise.
Diese Schaltung wird GRUNDFLIPFLOP genannt. Ihr Schaltsymbol ist



E1 wird Setzeingang, E2 wird Rückstelleingang genannt.

  1. Liegt mindestens ein Eingang auf L, dann haben die beiden Ausgänge immer verschiedene Werte.
    A1=A und A2=N(A)

  2. Die Schaltung kann die Information A=L oder A=0 speichern.


In der Jahrgangsstufe 10 geht's dann weiter mit Flipflops, Thyristor, Radioschaltungen,...

© 2010 Asti PoVRay-Site Mathematische Streiflichter